top of page
  • AutorenbildDattelchutney

Spieglein Spieglein im Frühstücksraum

Da bin ich wieder, die zwei Wochen Urlaub in Süddeutschland waren richtig, richtig schön. Natürlich wie immer zu kurz 😊 Das kennst Du bestimmt auch 😊


Nach der ersten Woche war ich schon ziemlich gechillt, entspannt und bin schon ganz im Urlaubs-Schlendrian-Tempo durch das Hotel gewandelt. So dieses Gefühl, ich gehe mal zum Buffet und schaue in Ruhe worauf ich heute Lust habe und so… Da wir den Urlaub in einem sehr schönen, ruhigen Wellnesshotel verbracht haben, waren auch die anderen Gäste zu 99,9% mega entspannt. Bis, ja bis SIE kam:


Sie saß auf einmal am Nachbartisch, genau in meiner Blickrichtung, ich hatte gar keine Chance, an ihr vorbeizuschauen. Eine brünette Mitt-Dreißigerin, business-mäßig gekleidet, vom Körperbau mit vielen Pitta-Anteilen ausgestattet, also eine echte Macherin. Sie kam, besser gesagt, sie hastete durch den Frühstücksraum, platzierte zielstrebig Businesstasche, Tablet, Tastatur, zwei Handys und einen Notizblock auf ihrem Tisch und schritt dann mit schnellen Schritten zum Buffet.


Genauso schnell wie sie zum Buffet entfleucht war, kehrte sie auch schon wieder mit einem vollgepackten Teller zurück. Hastig wurde ein Brötchen geschmiert und in die linke Hand genommen, dann ging der Griff mit der rechten Hand auch schon zur Tablet-Tastatur. In der einen Hand das Brötchen, mit der anderen wurde heftig getippt, begleitet vom Kauen und schnell wieder ins Brötchen beißen. Dann Griff zum einen Handy, checken, wischen, Griff zum anderen Handy, checken, wischen, Tablet tippen, Notiz machen, abbeißen, kauen, wischen, tippen, kauen, wischen….


Es juckte mich in den Fingern, aufzustehen und ihr zu sagen: “STOPP, wissen Sie, was Sie Ihrem Magen antun? Ihr ganzes System ist überfordert. Unser Körper kann kein Multitasking. Haben Sie schon Sodbrennen? Wie geht es Ihrer Galle? Darf ich Ihnen Entspannungsübungen empfehlen? Bitte hören Sie mir zu, ich möchte Ihnen etwas von der uralten Heillehre des Ayurveda erzählen.”


… Ich habe das nicht gemacht, denn in meine Beobachtung und Faszination mischte sich von Minute zu Minute immer mehr ein Gefühl von Bestürzung, denn ich erkannte mich zum Teil selbst in ihr wieder.


Gut, ich habe nicht zwei Handys, plus Tablet, plus Tastatur, plus Notizblock beim Essen auf dem Tisch liegen. Aber im Alltag ist mein Handy dann doch bei Mahlzeiten immer wieder gerne dabei und beim Frühstück auch die Tageszeitung. Ja ich weiß, ganz Old-School 😊

Ist aber egal, ob Print oder Digital, Ablenkung ist Ablenkung. Vor allen Dingen, wenn ich alleine esse, lasse ich mich gerne von anderen Dingen berieseln und dann kaue ich irgendwas, irgendwie, ohne wirklich zu realisieren, wieviel und was ich esse.


Und das ist alles andere als ayurvedisch.


Diese Frau war ein so offensichtlicher Fremdkörper in dieser Urlaubswelt und wurde dadurch zu meinem persönlichen Spiegel. Zu meinem eigenen "Reminder", dass ich achtsamer essen darf, dass ich schmecken darf, dass ich egal wie hektisch der Alltag ist, den Moment genießen darf, für mich, für meinen Magen und vielleicht auch für mein Umfeld.


Die Frau im Frühstücksraum ist für mich zu einer kleinen Metapher geworden, an die ich zumindest in den ersten Tagen die ich jetzt aus dem Urlaub zurück bin immer wieder denke. Dank ihr hat mein Handy jetzt Tischverbot und die Zeitung muss warten bis das Frühstück zu Ende ist.


Ich wollte dieses Erlebnis mit Dir hier teilen, vielleicht kennst Du das ja auch, dieses Multitasking-Essen. Vielleicht kann diese Frau auch für Dich ein "Reminder" werden, bewusster zu essen.


Ein Punkt, der auch bei mir in der Ernährungsberatung thematisiert wird. Und ab sofort noch viel mehr 😊


Wenn Du Interesse an einer Ayurveda-Ernährungsberatung hast, dann findest Du unter dem nachfolgenden Link weitere Infos und FAQ´s.






27 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page