Susanne Patzt von Sp-Ayurcoaching hat zur Blogparade aufgerufen.
Das Thema finde ich sehr spannend, weil ich mir sicher bin, das alle Ayurvedies ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen haben. Wenn du auch Interesse an der Blogparade hast, dann schau mal hier:
Meine Geschichte begann am 14. Juni 2008 mit Celine Dion
Das Datum weiß ich noch ganz genau, denn zu Weihnachten hatte ich meiner Frau sündhaft teure Karten für das Celine Dion Konzert in Frankfurt geschenkt. Wir wollten das Wochenende in einem kleinen Schlösschen im Vogelsberg verbringen und für das Konzert nach Frankfurt reinfahren.
Am Morgen des 14. Juni gab es in dem Hotel ein wunderbares Frühstück. Ein Buffet, wo es alles gab, was das Herz begehrt und ich habe auch so ziemlich alles gegessen was auf diesem Buffet zu finden war 😊Lachs, Ei, Joghurt, Früchte, Schinken, Latte Macchiato… der klassische Traum eines schönen Wochenend-Frühstücksbuffet.
Nach dem Frühstück wollte ich die Treppe hoch in unser Zimmer gehen, als ich nach den ersten Stufen auf einmal wie aus heiterem Himmel keine Luft mehr bekam. Ich rang um Luft, ich hustete, ich hustete noch mehr… nach einer gefühlten Ewigkeit hörte der Husten endlich auf und ich konnte wieder durchatmen. Das hatte ich noch nie erlebt, ich wusste nicht woher das kam. Ich dachte, vielleicht habe ich mich an etwas verschluckt und verdrängte das erst einmal.
Dann machten wir uns auf nach Frankfurt, wir trafen einen alten Schulfreund von mir und abends ging es dann zum Konzert. Das Konzert war ein Traum, keine Frage, doch auf dem Weg zurück zum Parkplatz musste ich wieder husten, nicht so schlimm wie am morgen, aber da wurde mir langsam klar, dass war keine Eintagsfliege dieser Husten.
Hier sind ihre Sprays und hier ihre Tabletten
Zu Hause stellten sich immer mehr Hustenanfälle ein, also wurde ich schulmedizinisch auf den Kopf gestellt und dann gab es auch schon die Diagnose von den Lungenfachärzten:
Allergisches Bronchialasthma. Dazu wurden mir die passenden Medikamente Kortisonspray, Notfallspray und Notfallkortisontabletten verschrieben.
Erst einmal war ich fassungslos.
Im Nachhinein viel mir dann ein, dass ich die letzten Monate immer schon gemerkt hatte, dass nach jedem Latte Macchiato meine Nase zu gegangen war. Nach einer halben Stunde war das aber dann auch schon wieder vorbei gewesen. Trotz dieser Beobachtung, die ich auch den Fachärzten schilderte hat keiner der Lungenfachärzte mit mir über meine Ernährung gesprochen.
Das kam dann erst bei meiner Hausärztin, die auch in der alternativen Medizin zu Hause ist. Sie testete mittels „Elektroakupunktur nach Voll“ aus, das ich auf verschiedene Nahrungsmittel mit Unverträglichkeiten reagiere. Das waren damals alle Milcheiweißprodukte, Erdnüsse, Soja, Haselnüsse, Schokolade und histaminhaltige Lebensmittel. Ihr Vorschlag war eine Ausschlussdiät zu machen und sich dann langsam ranzutasten, was ich vertrage und was nicht.
Erstmal probierte ich es also mit der Ausschlussdiät, ich wollte aber trotzdem das alles nicht einfach so hinnehmen und schon gar nicht jeden Tag Kortison nehmen. Da erinnerte ich mich an meine beiden alten Schulfreunde Kerstin und Mark Rosenberg. Mein Vater hatte erst kürzlich davon gesprochen, dass die beiden im Vogelsberg ein Ayurveda-Zentrum gegründet hatten und dass es da auch irgendwie um Ernährung ging.
Also machte ich mich schlau und stellte fest da gibt es Kochkurse. Ich habe gar nicht viel nachgedacht, ich habe einfach den nächsten Anfängerkochkurs gebucht. Ich fand das sehr eigenartig, bei Mark und Kerstins Unternehmen etwas zu buchen. Mark und ich waren in einer Klasse gewesen und Kerstin war glaube ich eine Stufe unter mir. Wir hatten Rock’n Roll zusammen im Keller getanzt und heimliche Nachtwanderungen unternommen. Nach dem Abitur hatte ich noch mitbekommen das Mark und Kerstin viel in Indien waren und in Frankfurt am Mousonturm ein Yogazentrum mit einem indischen Guru aufgemacht hatten. Aber in den 90ern war ich in meiner Theaterwelt versunken und der Kontakt abgerissen.
Europäische Akademie für Ayurveda in Birstein
Und jetzt sollte ich hier vielleicht etwas finden, dass ich endlich wieder mehr essen kann….
Ja, ich hatte Zweifel ob ich hier in der Pampa im Vogelsberg bei Kerstin und Mark wirklich richtig war, aber ich war auf der Suche. Vegane Ernährung, Mandelmilchprodukte und Hafersahne waren damals lange nicht so ein Hype wie jetzt und zu diesem Zeitpunkt für mich sowieso noch „böhmische Dörfer“.
Also machte ich mich ca. vier Monate nach dem Celine Dion Konzert auf zu meinem ersten Kochkurs nach Birstein an der Europäischen Akademie für Ayurveda. Der Kurs war bei Udo Schneider und er schaffte es auf Anhieb, dass der Ayurveda-Funke bei mir sofort übergesprungen ist.
Mein erster Ayurveda-Kochkurs
Ich weiß noch, dass ich Udo bewundert habe, wie er die ganzen unorgansisierten KursteilnehmerInnen unter einen Hut brachte und mit welcher Geduld er uns an diesem Wochenende an den Kochtöpfen begleitet hat. Von der Theorie des Ayurveda habe ich in den ersten zwei Tagen nicht viel mitgenommen, dafür mega leckere neue Geschmacks- und Gewürzwelten
Wie zum Beispiel ein Dattel Chutney.
Spätestens jetzt ist klar warum Dattel Chutney so heißt wie es heißt, oder? 😊
Und ich entdeckte damals meine absolute Begeisterung für ein warmes Frühstück. das kannte ich vorher so noch nicht. Porridges waren eine der ersten ayurvedischen Genusswelten, die in meiner Küche nun ständig zu finden waren.
Überhaupt war der Kurs bei Udo für mich der Auftakt für eine ganz neue Welt, in die ich nach diesem Wochenende Jahr für Jahr, von Kurs zu Kurs, von Kur zu Kur, von Buch zu Buch tiefer eingetaucht bin. Mit jeder Ayurveda-Erfahrung im Vogelsberg kam ein neuer Ritual-Baustein in meinem Alltag dazu, bis ich dann 13 Jahre später während der Kurzarbeit in Corona die Ausbildung zur Ernähungs- und Gesundheitsberaterin und zur Ayurveda-Köchin absolvierte. Letzteres übrigens in der großen Kochschule bei Udo Schneider.
Die Kortisonsprays und Tabletten habe ich schon nach kurzer Zeit mit dem Ayurveda weglegen können. Klar, wenn ich einem allergischen Trigger ausgesetzt bin oder nach einer Erkältung, brauche ich die schulmedizinische Unterstützung. Ein Notfallspray habe ich immer noch dabei, aber die Momente wo ich es brauche sind selten.
Mittlerweile kann ich auch fast alles wieder essen, lediglich Kuhmilchweiweißprodukte wie Käse, Joghurt und Quark sind schwierig. Ich habe auch verstanden, dass ich als Pitta-Kapha Konstitution immer aufpassen muss, dass mein Kapha nicht durch diese Produkte gesteigert wird. Auch Dr. Gupta hat mir nach meiner Panchakarma Kur gesagt, dass ich darauf immer werde achten müssen.
Egal was ich wie wann essen darf oder soll, Ayurveda ist viel mehr als nur eine Ernährungslehre, Ayurveda ist für mich mittlerweile eine Lebensart, eine Philosophie, eine Erklärung für (fast) alles auf dieser Welt – eben das „Wissen vom Leben“ und ich bin unglaublich dankbar den Ayurveda in diesem Leben kennengelernt zu haben.
Wenn Du meine ayurvedischen Lieblingsrezepte kennenlernen möchtest, dann kann ich dir meine kostenfreie Rezeptsammlung mit zahlreichen Frühstücksideen empfehlen und mein Kochbuch, das als Print- oder E-Book erhältlich ist.
Liebe Silke, was für eine wunderbare Fügung, wie du den Ayurveda gefunden hast und dabei auch noch deine zwei Schulfreunde wieder in dein Leben gekommen sind. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, Glück und Gesundheit auf deinem weiteren Weg mit Dattelchutney und ganz viel Ayurveda. Alles Liebe, Susanne